Reparaturen beim Auto trotz regelmäßigem Service - wie kann das sein?
Häufige Reparaturen belasten das KFZ-Budget. Sie kommen unerwartet und sind mit hohen Werkstattkosten verbunden. Umso ärgerlicher, wenn Sie als Autofahrer sich penibel an die Einhaltung der Service-Intervalle gehalten haben. Was sind die Gründe für häufige Autoreparaturen trotz regelmäßigem Service? Sogenannte „Montagsautos“ sind ab Werk mit etlichen Fehlern behaftet. Doch nicht selten liegt das Problem an einer unzureichenden Beratung durch den Autohändler.
Häufige Reparaturen belasten das KFZ-Budget. Sie kommen unerwartet und sind mit hohen Werkstattkosten verbunden. Umso ärgerlicher, wenn Sie als Autofahrer sich penibel an die Einhaltung der Service-Intervalle gehalten haben. Was sind die Gründe für häufige Autoreparaturen trotz regelmäßigem Service? Sogenannte „Montagsautos“ sind ab Werk mit etlichen Fehlern behaftet. Doch nicht selten liegt das Problem an einer unzureichenden Beratung durch den Autohändler.
Warum überhaupt ein regelmäßiges Service machen?
Ist ein regelmäßiges Service wirklich notwendig oder steckt dahinter nur Geldmacherei? Keineswegs. Die regelmäßigen Checks erhalten die Funktionstüchtigkeit. Bestes Beispiel: Der Ölwechsel. Ein Ölwechsel fällt an, sobald das Motoröl zu stark mit Schmutzpartikeln durchsetzt ist. Bei kalten Außentemperaturen kondensiert Wasser im Motor, verdünnt das Öl und verschlechtert die Qualität. Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem eine ordentliche Schmierung des Motors nicht mehr gewährleistet ist. Ignorieren Sie als Autofahrer den Ölwechsel, steigt zunächst der Motorverschleiß. Schließlich kann der Schmierfilm abreißen und einen kapitalen Motorschaden nach sich ziehen. Wenn Sie die Ölwechsel-Intervalle einhalten, beugen Sie dieser Gefahr vor.
Das vorgeschriebene Service zu machen bedeutet aber nicht, dass sonst keine Reparaturen bei Ihrem Fahrzeug anfallen können. Wir zeigen Ihnen, welche Gründe es für vermehrte Reparaturen an Ihrem Auto geben kann, obwohl das Service immer gemacht wurde:
Grund 1: Kurzstrecken begünstigen einen raschen Verschleiß
Die Statistik zeigt, dass die durchschnittliche Fahrstrecke des Autofahrers 16 km beträgt. Bei Klein- und Kompaktwagen ist eher von 10 km auszugehen. Eine hohe Anzahl an Kurzstrecken begünstigt einen hohen Verschleiß - vor allem an kalten Tagen. Denn bis das Motoröl nach einem Kaltstart alle Schmierstellen im Motor erreicht, vergeht bis zu einer Minute. In diesem Zeitraum verschleißt der Motor überdurchschnittlich.
Beim Kauf eines Gebrauchten ist dem Fahrzeug leider nicht anzusehen, ob die Kilometerleistung durch viele Kurzstrecken oder lange Fahrten auf Schnellstraßen zustande kam. Auf konkrete Nachfrage geben Verkäufer oftmals eine ausweichende Antwort. Dabei ist die Art der Nutzung durch den Vorbesitzer aber ein wichtiger Faktor. Ein seriöser Autohändler wird einem Käufer gern alle Informationen geben, die ihm dazu vorliegen.
Grund 2: Der Diesel - nicht der beste Antrieb für die Stadt
Alle modernen Diesel-Fahrzeuge sind mit einem Rußpartikelfilter ausgerüstet, der die rußigen Substanzen aus der Verbrennung auffängt. In gewissen Abständen nimmt das Motormanagement eine Regeneration des Partikelfilters vor. Dazu bedarf es einer hohen Abgastemperatur, die erst nach längerer Fahrstrecke erreicht wird. Bei einem fast ausschließlich für Kurzstrecken genutzten Dieselfahrzeug wird der Partikelfilter unvollständig freigebrannt. Das Resultat ist ein schleichender Leistungsverlust. Am Ende steht die Verstopfung und Zerstörung des Partikelfilters. Oft sind vermehrte Reparaturen am Fahrzeug also die Folge einer Fahrzeugauswahl, die für das persönliche Streckenprofil ungeeignet ist. Auch hier ist eine gute und vollständige Beratung durch den Verkäufer ganz wesentlich.
Grund 3: „sportlicher“ Fahrstil
Normalerweise ist ein Austausch von Fahrwerksteilen erst nach hoher Laufleistung fällig. Wird ein SUV regelmäßig im Gelände bewegt oder wirken durch sportlichen Fahrstil bedingt hohe Kräfte auf die Fahrwerkselemente ein, kann aber schon zu einem frühen Zeitpunkt eine Reparatur fällig sein. Beispielsweise kann das Überfahren hoher Bordsteine einen Fahrwerksschaden ausgelöst haben.
Leider nehmen manche Werkstätten im Zuge einer Inspektion bei geringer Laufleistung nur eine oberflächliche Prüfung von Fahrwerksteilen wie Querlenkern und Stabilisatoren vor. Ausgeschlagene Buchsen und der Zustand von mit Manschetten abgedeckten Gelenken bleiben so unentdeckt. Spätestens bei der Hauptuntersuchung kommt dann die böse Überraschung.
Grund 4: Luftdruck passt nicht
Der Wagen war erst in der Inspektion, fällt aber durch eine schlechte Straßenlage auf? Dann ist zunächst der Luftdruck zu prüfen. Ein zu niedriger Luftdruck bringt die Reifen zum Walken, steigert den Reifenverschleiß und beeinträchtigt das Lenkverhalten.
Grund 5: strukturelle Materialschäden
Einigen Bauteilen am Auto ist normalerweise ein langes Leben beschieden. Ein neuer Zahnriemensatz fällt in der Regel erst nach hoher Laufleistung an. Bei der Inspektion ist der Zahnriemen meist unauffällig. Doch mikrofeine Risse im synthetischen Gewebe bleiben unentdeckt. Ursache kann eine unsachgemäße Montage sein. Wurde der Zahnriemen beim Aufhebeln auf den Riementrieb überdehnt und strukturell beschädigt, fällt das beim Service nicht auf. Kam der Zahnriemen zudem häufiger mit Motoröl in Kontakt, trägt auch das zur vorzeitigen Gewebe-Alterung bei. Bei hoher Drehzahl rutscht der Zahnriemen schneller ab und kann sogar reißen. Die Folge ist eine teure Autoreparatur, trotz Service.
Grund 6: schlechtes Material
Handelt es sich bei einigen Fahrwerksteilen nicht um Originalteile, ist oft auch mindere Qualität die Ursache für ein plötzliches Versagen, das eine Autoreparatur nach sich zieht. Die schlechte Qualität fällt bei einem Service nicht unbedingt auf.
Grund 7: Verwendung des falschen Gemischs
Macht der Katalysator Probleme, obwohl die Serviceintervalle eingehalten werden, kann der Auslöser dafür eine zu fette Gemischbildung oder die Verwendung verbleiten Benzins bei einer längeren Auslandsfahrt sein. Erstes Hinweiszeichen auf einen Defekt ist eine nachlassende Motorleistung. An der Autoreparatur kommen Sie als Autofahrer hier nicht vorbei.
Grund 8: Rost - nicht immer sichtbar
Rost ist beim Auto ein ewiges Thema, auch wenn die meisten Autohersteller heute mehr zum Korrosionsschutz tun als früher. Äußerlich sichtbare Roststellen fallen jedem sofort ins Auge. Kritischer sind Rostnester, die sich in Hohlräumen bilden und tragende Teile des Fahrwerks wie die Schweller angreifen. Beim Autokauf achten zwar die meisten auf offensichtliche Roststellen, doch die Hohlräume und andere schwer zugängliche Stellen lassen sich nur von einem Fachmann inspizieren. Auch eine Hohlraumversiegelung ab Werk hält nicht ewig. Der Korrosionsschutz lässt im Laufe der Jahre nach. Die Folge ist oft eine teure Autoreparatur.
Grund 9: „Kleinvieh macht auch Mist“
Große Reparaturen gehen ins Geld, doch auch viele kleine Defekte können zu beachtlichen Ausgaben führen. Bei einer Inspektion fallen Fertigungsfehler in kleinen Bauteilen wie Gasdruckfedern selten auf. Auch die mangelhafte Qualität von nicht originalen Ersatzteilen macht sich erst durch vorzeitigen Ausfall bemerkbar.
Auch die Fahrzeugbeleuchtung ist ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor. Zum frühen Ableben von Halogenlampen tragen Erschütterungen aus dem Fahrbetrieb bei. Der Zustand der feinen Glühfäden lässt sich während eines Servicetermins kaum ermitteln. Sind die Kosten für neue Halogenlampen noch überschaubar, wird der Austausch von Xenon-Lampen richtig teuer.